Spinleiter

Spinleiter
Spinleiter,
 
nebeneinander angeordnete Spinketten. Spinleitern bilden den Übergang von quasi-langreichweitig antiferromagnetisch geordneten Ketten (Spinketten) zu echter dreidimensionaler langreichweitiger Ordnung. Bei den Spinketten ist die Kopplung zwischen den Ketten quasi nicht existent, bei den Spinleitern wird sie wahrnehmbar (endlich). Zwei Spinketten lagern sich nahe aneinander an. Dabei koppeln je zwei benachbarte Spins, sodass bildlich eine Leiter entsteht. Die Kopplung entspricht in dem Bild einer Leitersprosse. An dem Punkt hat die Leiteranalogie allerdings ihre Grenze erreicht: In der Physik niedrigdimensionaler Magnete kann eine Leiter auch mehr als zwei Beine haben. Durch weitere Anlagerung von mehreren Ketten entstehen Gebilde, die als Leitern mit mehr Beinen angesehen werden.
 
Überraschenderweise ist dieser Übergang von einer zu zwei Dimensionen nicht glatt: Spinleitern mit einer geraden Anzahl von Beinen zeigen kurzreichweitige magnetische Ordnung und sie haben eine Energielücke für magnetische Anregungen. In diesen Leitern führt Löcherdotierung zu Supraleitung. Spinleitern mit einer ungeraden Anzahl von Beinen verhalten sich dagegen völlig anders. In ihnen treten energielückenlose Spinanregungen auf, ähnlich wie bei einzelnen Spinketten. (niedrigdimensionaler Magnetismus)

Universal-Lexikon. 2012.

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